Die Studien hinter den Meldungen zur Tierintelligenz im Greenpeace Magazin 6.23 Das Denken der Anderen:

KOMMUNIZIEREN UND SPIELEN

Die Rufe von Meisen haben eine Syntax – wie auch ein Satz nur Sinn ergibt, wenn die Worte in der richtigen Reihenfolge stehen, so reagieren die Vögel auf bestimmte Laute nur in der korrekten Abfolge.
Quelle: Nature

Bonobos greifen ihren Nachwuchs zuweilen an Armen oder Beinen und lassen ihn so vom Baum baumeln – ein vertrauensbildendes Spiel, vermutet die Wissenschaft.
Quelle: Science

Ratten spielen gern Verstecken, wenn man es ihnen beibringt.
Quellen: Humboldt-Universität Berlin, Science

Große Tümmler rufen einander beim Namen, um Teams zu bilden, und merken sich diese individuellen Pfeiflaute für ihr ganzes Leben – selbst wenn sie einander jahrzehntelang nicht begegnen.
Quellen: Science, Scientific American

RECHNEN UND KALKULIEREN

Javaneraffen in einer indonesischen Tempelanlage klauen den Besuchenden Gegenstände, um sie nachher gegen Nahrung einzutauschen – dabei lernen sie mit der Zeit, welches Diebesgut besonders wertvoll ist. Bietet man ihnen zum Beispiel für eine Brille nur ein paar Nüsse an, dann behalten sie die Brille.

Quelle: ZEIT

Nicht nur Primaten, auch einige Vögel und Bienen können rechnen. Buntbarsche und Stachelrochen lösen einfache Plus- und Minusaufgaben.
Quellen: Uni Bonn, Nature

PLANEN UND TRICKSEN

Männliche Trauersepien, die um ein Weibchen werben und dabei Konkurrenz bekommen, verändern ihr Aussehen: Die zum Weibchen gerichtete Körperhälfte zeigt ein attraktives „männliches“ Muster, die zum anderen Männchen weisende Seite tarnt das Tier zeitgleich als weiblichen Tintenfisch, um nicht als Rivale wahrgenommen zu werden.
Quelle: Nature

Graupapageien zeigen Selbstkontrolle beim sogenannten Marshmallow-Test: Sie können einem Sonnenblumenkern deutlich länger als Aras widerstehen – um dann später eine Walnuss zu bekommen.

Quelle: Max-Planck-Institut

Putzerfische, bei denen die Kunden Schlange stehen, ziehen „Laufkundschaft“ ihren Stammgästen vor – bei Letzteren können sie sich sicher sein, dass sie wiederkommen.
Quelle: Tagesspiegel

WERKZEUGE UND KUNSTWERKE

Kugelfische bei Japan wedeln in tagelanger Arbeit zwei Meter große mandalaartige Muster in den Sand, um Weibchen zu beeindrucken.

Quelle: BBC Earth

Neukaledonische Krähen bewahren ihre wertvollsten Werkzeuge besonders sicher auf – etwa gebogene Zweige, mit denen sie besser an Nahrung gelangen als mit geraden.
Quelle: Max-Planck-Institut

Schimpansen zeigen Dutzende Formen von Werkzeuggebrauch – und geben die Fertigkeiten über Generationen weiter.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

Gelangt ein Orang-Utan nicht an eine Erdnuss in einer Röhre, spuckt er solange bereitstehendes Wasser hinein, bis der steigende Pegel die Nuss nach oben treibt.
Quelle: New Scientist

FÜHLEN UND MITFÜHLEN

Haubenkapuzineraffen haben ein Gespür für Ungerechtigkeit: Bekommen zwei von ihnen jeweils ein Stück Gurke im Tausch gegen einen Stein und einer dann plötzlich eine Weintraube, wirft der andere seine nun unattraktiv gewordene Gurke verärgert zurück, nach dem Motto: Gleiches Obst für gleiche Arbeit!

Quellen: Nature, Washington Post

Wanderratten geben Artgenossen Nahrung ab – dabei kommen aber nicht die zuerst dran, die am aufdringlichsten fordern, sondern die, deren Hunger am größten ist, was die Nager am Geruch erkennen.
Quelle: Science Daily

LERNEN UND ERINNERN

Gelbhaubenkakadus schauen sich Tricks von ihren Artgenossen ab – und öffnen so in immer mehr Bezirken Sydneys Mülltonnen.

Quelle: Max-Planck-Institut

Tannenhäher verstecken pro Saison an bis zu 20.000 Orten Zirbelkiefernsamen – und finden davon rund achtzig Prozent wieder, selbst im Tiefschnee.

Quelle: Greenpeace Magazin

Elefanten verfügen über innere Landkarten: Während einer Dürre führen Matriarchinnen die Herde auf kürzestem Weg zu Wasserlöchern in Dutzenden Kilometern Entfernung, die sie in Jahre zurückliegenden Dürren aufgesucht haben.
Quelle: Royal Society

WAHRNEHMEN UND ERKENNEN

Erdhummeln können Formen wie Würfel und Kugeln, die sie zunächst nur gesehen haben, anschließend im Dunkeln mit ihrem Tastsinn unterscheiden.

Quellen: Science, Queen Mary University London

Tauben sind in der Lage zu erkennen, ob ein Bild ein männliches oder weibliches Gesicht zeigt – Honigbienen lernen sogar, Bilder von Monet und Picasso auseinanderzuhalten.

Quelle: Science Direct

Wie auch Menschen erkennen Japanische Reisfische ihre Artgenossen individuell am Gesicht – wenn dieses allerdings kopfüber ist, scheitern sie wie wir daran.
Quellen: eLife Sciences, New Scientist

 

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